Special Vaniilla Tea & das eintausendvierhundertachtundzwanzigste Gedicht

An der Tea Factory Mahé

Es ist angerichtet (Mahlzeit Eins)

Der Osterhas ward Klosterfraß,
Sein Wester-Ei verwest im Rhein,
Den Norderhai schluckt Norderney,
Das Süderrind das Souterrain.

Hasi & das eintausendvierhundertsiebenundzwanzigste Gedicht

Seychellen Flughund

Niedliches Liebesgedicht (ganz ohne Beteiligung von Menschen)

Ein Osterhas im Lostopf saß,
Im Arm mit einer Niete.

Ihr Los zum Hauptgewinn verlas
Des Abends Aphrodite.

Ruhepol & das eintausendvierhundertsechsundzwanzigste Gedicht

Hirtenstar auf der Strandbar vom anse Takamaka

Kerffreitag

Was Kerfe am Karfreitag tun?

Mit ihr'n Bobbycar fahren,
'n Haflinger reiten,
Für Freya und Tarkan
'n Mahl zubereiten,
Am Rain von Karpfenteichen ruh'n?

Nun, grad karfreitags tun sie wenig,
Widerstrebt's gar Freigang-Kerfen
Sich mit wem zu überwerfen,

Ist der Kerf uns Menschen ähnlich.

Banyan & das eintausendvierhundertfünfundzwanzigste Gedicht

Blick von der Veranda des Banyan Tree am Anse Intendance

Streiten an Scheißtagen

Vielleicht wetzen wir die Messer
An minder hassenswerten Tagen?
Man würd' sich dann wohl besser
Und angemessener betragen.
Ich schaff' (oder vermag)
Den Tag nicht auszublenden.
Obschon ich Schärfe mag -
Für heut woll'n wir's beenden!

Südmahé & das eintausendvierhundertvierundzwanzigste Gedicht

Die Flora auf Süd-Mahé

Comme ci, comme ça

Von der Todgeweihten Leiden
Kehrte er in das Leben zurück!

Doch nicht wenige Christen neiden
Dem Barabbas - unschön - sein Glück.

Inselverkehr & das eintausendvierhundertdreiundzwanzigste Gedicht

Straße auf Mahe

Betanleitung

Mit den Füßen kann man nicht beten -
Da lohnt nicht einmal der Versuch!
Man kann sie zwei Stunden bekneten -
Dann mault jeder Gott: "Is' genug!"

Nein, zum Beten nimm lieber die Hände
(der Dürer zeigt anschaulich wie)!
Dann spricht Gottes Wohlgefall'n Bände:
"Gelobt sei die Anatomie!"

Takamaka Rewind & das eintausendvierhundertzweiundzwanzigste Gedicht

Am Anse Takamaka auf Mahe

Verkürzter Langmut

Seit Tagen sein Versagen
Nicht einzuseh'n zu wagen
Mag Blagen nachzusehen sein.

Ich soll auch dich verstehen? - Nein.

Coco Island & das eintausendvierhunderteinundzwanzigste Gedicht

Coco Island bei La Digue

Die Fastdrüssigen

Diese eine letzte Chance
Nehmen wir noch wahr.
Danach sind wir zu ausgebrannt,
Dem Grabesrand zu nah.
Doch lässt sich's an der Endstation
Nicht auch recht prächtig feiern?
Selbst wenn wir viel zu häufig schon
Von Memoiren seiern.
Was unser Leben so verdarb,
War nur der Blick nach vorn,
Der so beharrlich um sich warb,
Dass wir das Jetzt verlor'n.

Wir ändern diese Welt nicht mehr,
Das lässt sich nicht verhehlen.
Wir zieh'n uns selbst aus dem Verkehr,
Hier könn'n wir gerne fehlen.

Doch diese eine letzte Chance,
Die nehmen wir noch wahr
Beim Volldabeisein trotz Distanz!
Es geht uns wunderbar.

Anse Coco & das eintausendvierhundertzwanzigste Gedicht

Anse Coco auf La Digue

Gestrandet in Corona

So menschenleer die Strände war'n,
Sind nun die Straßen auch.

Darf nirgends in den Urlaub fahr'n,
Bin des Radius' müde,
Hass' die Bordsteinumrandung.

Wenn der Rausch einer Brandung
Nun gen Meer einlüde ...

Doch in allen Wipfeln kein Hauch.

L'Union Estate & das eintausendvierhundertneunzehnte Gedicht

Im Schildkrötengehege vom L'Union Estate auf La Digue

Ein Wegweiser für Influencer

"Gern ließe ich von Landschildkröten
Die Zehchen mir abbeißen,
Und rissen sie an meinen Klöten
Wie Staubsauger von Dyson,
So ließ ich sie gewähren.
Den Tatzenschlag von Bären
Gäb ich die rechte Flanke hin
Und meine beiden Kiemen.
Ich hör ein "Danke!" - immerhin,
Für Lehen made by Lehman.
Den Restleib soll'n die Raben haben,
Die sich bei SAP bewarben."

Oh, all das Gerangel um deinen Verzehr, Jung -
Es ist doch am Ende für dich auch 'ne Werbung!

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