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Bootsjunge Thiel & das zweitausendsechshundertzweiundvierzigste Gedicht
Der sechzehntletzte Frühling
Ich begeist’re am jährlichen Wiedererblüh’n Des Frühlings mich jedes Mal mehr: Das saftig die Welt überziehende Grün, Der Vogel- und Eichhornverkehr.
Und all dies ist mir auch künftig nie mehr Einerlei, Denn noch 15mal Frühling – dann ist es vorbei!
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Bahnhof Bernau & das zweitausendsechshunderteinundvierzigste Gedicht
Aus-Wahl
Welches Ende wirst du nehmen? Du müsstest dich da dann entscheiden! Magst du statt ’nem langen Siechtum Eh’r ein jähes Ende leiden?
Welches Ende wirst du nehmen, Was macht dir den meisten Sinn? Nun kennt jeder die Extreme … Nur, was reißt dich weg und hin?
Im Pflegeheim, im Pflegeheim Entschloss ich mich vorm ersten Reim (dies sei auch Schluss von dem Gedicht): So endet man wohl besser nicht.
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Karstadt & das zweitausendsechshundertvierzigste Gedicht
Nach dem Rückzug
Ein weiterer Songtext fürs nächste Marilyn‘s Army Album.Wir halten uns zu lang schon auf
In diesem längst verlor’nen Spiel,
Es gibt nicht viel zu seh’n da draußen,
Wir erwarten auch nicht viel.
Wir halten unbeirrbar fest
An all der Unentwirrbarkeit.
Wir zählten niemals zu den Besten,
Doch wir war’n dazu bereit.
Die Erben halten unsre Hand –
Ganz klar nicht nur aus Empathie.
Wir sind uns Geist- und Blutsverwandte –
Wie einst wir verkünden sie:
Da folgen bessere Zeiten
Für die zum Rückzug Bereiten!Schon folgt der Tusch zur letzten Show!
Ist alles Pfusch, doch mit Niveau
Und nach dem Rückzug zähl’n wir so-
Wieso uns flugs zurück von Drei auf Zwei und Eins und Go!Wir kenn’n uns viel zu gut schon aus
In diesem längst verlor’nen Spiel.
Wir finden nicht allein nach draußen
Und es fehlt uns auch das Ziel.
Wir kenn’n die Regeln, seh’n die Zeit
Und drum verhalten wir uns still.
Wir lassen uns zu nichts verleiten,
Denn es scheint, dass man das will.Jetzt folgt der Tusch zur letzten Show!
Ist alles Pfusch, doch mit Niveau
Und nach dem Rückzug zähl’n wir so-
Wieso uns flugs zurück von Drei auf Zwei und Eins …Wir sind zu gut in diesem Spiel,
Als dass man uns den Sieg hier gönnt.
Doch wir bedeuten euch subtil,
Dass ihr uns gern alle könnt.
Die Erben halten unsre Hand –
Ganz klar nicht nur aus Empathie.
Wir sind uns Geist- und Blutsverwandte –
Wie einst wir verkünden sie:
Es folgen bessere Zeiten
Für die zum Rückzug Bereiten!
Es folgen bessere Zeiten
Für alle die zum Rückzug Bereiten!
Und falls doch nicht, dann: nicht
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Echstencamp & das zweitausendsechshundertneununddreißigste Gedicht
Löwenzahnlehre
Es tränkt der Wintertage Regenmasse
Das Gelb vom Löwenzahn.
Nun leuchtet warm das vordem Nasse,
Prall angefüllt mit Blüh-Elan.Wenn ich am steten Regenguss
Im Jahre später darbe,
Erinn’re ich den Überfluss
Als zahn’nden Quell von Farbe.
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Schloss Fürstenried & das zweitausendsechshundertachtunddreißigste Gedicht
Naheliegend!
Der Stan riet Fürstenrieder Fürsten:
„Stillt euren Durst, spürt ihr ein Dürsten!“
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Nördlingen & das zweitausendsechshundertsiebenunddreißigste Gedicht
Erinnerungen am Denkmal (von Gerd Müller)
Man rauchte außer Rand und Band,
Auch wurd‘ viel Bier gesoffen.
Was ich an alldem bloß verstand
War: Der Bomber hat wieder getroffen.Ich, der ich sonst stets im Mittelpunkt stand,
Fand nicht richtig in die TV-Partie –
Denn meine Mannschaft war gebannt
Vom den Schlusspfiff sich nähernden Genie.Als ich erwachsen ward genannt,
Erlas ich dann betroffen:
Das Nachspiel gab sich eklatant,
Denn der Bomber hat zu viel gesoffen.Nun schau von eines Platzes Rand
Ich (voller Zichtennostalgie)
Auf die Treffsicherheit, in ein Denkmal gebannt,
Von dem an den Schlusspfiff verlor’nen Genie.
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Nicht-30 & das zweitausendsechshundertsechsunddreißigste Gedicht
Die Mehrzahl von Frühling
Was heißt, dass du
Den Plural vom Wort „Frühling“ nicht mehr lernst?
Dass du im Laufe dieses Jahrs vom Dasein dich entfernst?Wie sollten mir die Frühlinge nach dir noch was bedeuten?
Was soll’n mir Frühlings bringen unter nicht-du-sei’nden Leuten?Wie könnt‘ ich der Frühlingika gleich einstmitdir genießen?
Wie soll aus den Frühlinxen Ebenbürtigdeines sprießen?Die kommenden Frühlingae-i soll’n vor dir sich mehrzählen!
Wir wollen uns gemeinsam durch die Pluralsuche quälen.
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Kranzbachnacht & das zweitausendsechshundertfünfunddreißigste Gedicht
Saugute Stimmung @ Das Kranzbach (und mein Beitrag)
Den Bachen flocht ich einen Kranz
Für ihren „Lasst es krachen!“-Tanz.
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Hanami Minga & das zweitausendsechshundertvierunddreißigste Gedicht
Hanami
Ch
Chb
Rschbl
Kirschblüte
Irschblüt
Schbüt
Bt
T
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Ende, Poet! & das zweitausendsechshundertdreiunddreißigste Gedicht
Das Entblühen
Im Nu der Maximalentfaltung
Fällt schon das erste Blatt.
Das Wachstum führt zur ersten Spaltung:
Erwach!/Blüh auf!/Ermatt!Ein My an Müh wird aufgefahr’n –
Es scheint uns zu umspielen -,
Entfernt sich halbwegs durch sein Nah’n
Von kurz erspürten Zielen.Im Lalala der Frühlingsseelen
Basst ausdringlich ein Ton.Den kann die Blüte nicht verhehlen
Als Maß der Extinktion.
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