München

Fotos aus München, seit 2014 Stammsitz der Reimerei Klötgen. Unzählige Auftritte während der Tour 2016. Und danach quasi alleinige Dienststelle in Sachen meiner Poesie.

An der Schloßmauer & das zweitausenddreihundertzweiundfünfzigste Gedicht

Der Rekordschneefall in München 2023 hinterm Schloß Nymphenburg

Immer weniger mehr
Ein weiterer Songtext fürs nächste Marilyn‘s Army Album.

In das Neubaugebiet einer besseren Welt
Hab ich für heut Abend uns ne Pizza bestellt.
Belegt mit Unbelegbarem zwar,
Doch in dieser Umgebung schmeckt es wunderbar.
Das ist in etwa meine Sicht -
Ich hoffe, sie verwirrt dich nicht.

Ich will mehr, ich will mehr, nur immer weniger mehr,
Ich will mehr, ich will mehr, nur immer weniger mehr,
Ich will mehr, ich will mehr, nur immer weniger mehr,
Ich will mehr, ich will mehr, ich will mehr, ich will mehr.

Von der Landebahnschneise einer besseren Welt
Hab'n wir manche Nacht lang schon den Mond angebellt.
Wir schwenkten vom Sound ins Bedrohliche gar
Zur besondren Betonung fehl'nder Bissgefahr.
Er hat's zwar nicht gehört,
Doch Nachbarn war'n verstört.

Ich will mehr, ich will mehr, nur immer weniger mehr,
Ich will mehr, ich will mehr, nur immer weniger mehr,
Ich will mehr, ich will mehr, nur immer weniger mehr,
Ich will mehr, ich will mehr, ich will mehr, ich will mehr.

In der Ladenpassage einer besseren Welt
Hat erstmals die Klingel überm Eingang geschellt.
Da hat sich zwar nur wer verirrt offenbar
Doch wir munkeln seither unsre Kundschaft sei da!
Wenn die auch nichts ersteh'n,
Ist trotzdem was gescheh'n

Aus dem Neubaugebiet einer besseren Welt
Hab'n wir unsrer Restwelt schöne Grüße bestellt.
Da regt sich zwar kein Neid
Das braucht noch etwas Zeit.
Das ist in etwa unsre Sicht -
Ich hoffe, sie verwirrt euch nicht.

Schneebedecktes & das zweitausenddreihunderteinundfünfzigste Gedicht

Der Rekordschneefall in München 2023

Randpersonen uprising
(Teil des Großgedichts "Die Lach- & Schießgesellschaft 2020-23", das ich zurzeit gerne bei meinen Auftritten zum Besten gebe)

Es woll'n ja Herr'n, die harr'n an Rändern
Gern mal die Gesellschaft ändern -

Worauf dann Pfaueneitelkeiten
Allen Anstand unterschreiten.

Spätblüher & das zweitausenddreihundertneunundvierzigste Gedicht

Letzte Balkonblüte 2023

Rückmeldung

Der Aktualisierungsgrad
Zeigt: Bin grad nicht so recht am Start!
Weil andrer Orte Produktion
Frisst alle meine Worte schon.

Ich danke euch fürs Warten.
(Im Vorfeld neuer Taten ...)

Bodenschneidalm & das zweitausenddreihunderteinundzwanzigste Gedicht

Schaf auf der Bodenschneidalm bei Fischhausen-Neuhaus

Schneeflöckchen

Zwischen Besamung und Begattung
Behagt es aber meiner Gattung
Sich hastig fortzupflanzen,
Zu morden und zu tanzen,
Zu lernen oder erben
(dies gerne lang vorm Sterben!) -
Mal sehr erfolgreich und mal minder,
Mal mit Muße, mal mit Tinder.
Doch immer mit einigem Mitteilungsdrang
Und quasi per stets auf Publikumsfang.

Es brüstet meine Gattung sich
Mit potenziertem Wissen.
Verkürzt sich hier kein Wartestrich -
So muss er sich verpissen.

Schon eine ganze Ewigkeit
Hat meine Gattung keine Zeit.

Oide Wies'n & das zweitausenddreihundertundzwanzigste Gedicht

Im Museumszelt der „Historischen Gesellschaft Bayerischer Schausteller e.V.“

Zwischengeschlechtliches

Wie hab ich seibernd dreingeluchst,
Wo sie statt unter- ungebuxt
Ihr wabernd "so ist recht"-Geschlecht
Reich frei entfaltet ausgeflächt,
Als sei 'ne Reihe von Rekorden
Für neue Ären einzunorden.

Hab so stark drauf- wie dreingeäugt,
Dass jetzt voll Gram mein Blick sich beugt
Und nach solch warmen Halten sucht,
Die spaltenarme Zeit verflucht -
Als sei die Folge von Genüssen,
Dass Weitre weiters folgen müssen,
Um seinen Pegel auch zu halten
(und in der Regel geht's um Spalten).

Doch heut, vor dir zu sehr bebuxten
Schaff ich's nicht mal zur verdrucksten
"Magst du dich ma auszieh'n?"-Frage
Für die Mild'rung meiner Lage.
Ich witt're hier klar ein Gebiet,
Das unenthüllt mich runterzieht -
Anstatt du's mit dem Büxlein tust!

Worauf des Glücks Verzückt-Sein fußt.
Magst du gemäß solch' Sehnen
Die Hosenbünde dehnen?

Neue Nachbarschaft & das zweitausenddreihundertundvierzehnte Gedicht

Schloss Nymphenburg von der Gerner Brücke/Auffahrtallee

Neunostalgie

Und wieder fällt 'ne Tür ins Schloss
Und öffnet sich nicht mehr.
So stürmt die Zeit, die ich genoss,
Ins "Auch schon sehr lang her!"
Und wird dann als Gedichtbericht
Hier niemand' interessieren.

Ach, Gegenwart, ach, stör mich nicht
Beim Rekapitulieren!

Ausgeflogen & das zweitausenddreihundertunddreizehnte Gedicht

Unsere an die Gentrifizierung verlorene Wohnung in der Tengstraße 4.

Schönen Gruß an den Nachmieter

Normalerweis' bin ich zu Amei-
Sen doch eher gräuslich -
Heut scheiß ich drauf, weil raus. Ja, mei,
Dann macht's euch hier fei häuslich
Und seid dem neuen Herrn am Herd
Sehr gerne eine Plage!

Lang fand ich euch bekämpfenswert -
Nun wünsch ich schöne Tage!

Abflugbereitschaft & das zweitausenddreihundertundzwölfte Gedicht

Unsere an die Gentrifizierung verlorene Wohnung in der Tengstraße 4.

Die Nachmieter

Schon sitzt die Waffenindustrie
Bei mir auf dem Balkon
Ich war so sehr "Mich trifft es nie!" -
Das hat man nun davon!

Die wringt jetzt bald ihr Pimmilein
In den verwaisten Bottich
Und etabliert das Unverzeih'n,
Malt alle Zukunft grottig.

Schon sitzt die Rüstungsindustrie
In meiner schnieken Wanne -
Zwar abgetaucht, doch sicher nie-
Mals eingeschäumt vom Funne,
Denn wir einst lieblich ausgekost'.

Jetzt bürstet sich der Rüstungsrost
An Herrn von Zu'stens Pimmilein.

Ich wärm mich an mein' ärmlich' "Nein!".

Wenn brünftig Euch auch Segen narrt,
Ihr Günstlinge der Gegenwart:
Das, was ihr mir genommen,
Berangt ihr nicht,
Verzwangt ihr nicht -
Ihr werdet's nie bekommen!

Neueinstieg & das zweitausenddreihundertundelfte Gedicht

Die noch jungfräuliche neue Wohnung

Die erste Heimfahrt

Das erste Mal Heimfahrt zum neuen Daheim -
Und die Frage im Ohr, ob der Weg mich schon kennt.
Ich fäd'le ja stets jede Zeile zum Reim,
Meine Eilfertigkeit spornt die Leeren an: "Rennt!"

Ja, es ist noch zu früh, um ein Mehr zu erahnen -
Werd vorerst kleine Schritte geh'n
Auf um Baugruben weiters zu ziehenden Bahnen
Im Glauben, mich hinauszuleh'n.

Isarente & das zweitausendzweihundertsiebenundneunzigste Gedicht

Ente am Isarufer bei Oberföhring

Intro zu "Hier ruht unsre viel zu früh von uns geschiedene Dorothee-Cosima"

Weitere Teile des Großgedichts: Der Anblick, Die Ansprache, Die Anmaßung

Dass ich nach einem müden Leben
Nun hier vor Ihrem Grabstein steh -
Oh, Cosima! Oh, Dorothee! -
Lost mich zu den Gewinnern.
Doch lost bin ich im Innern, ja -
Oh, Dorothee! Oh, Cosima! -
Verdammt mich zu erinnern,
Dass einstmals sich Götter und Engel erbarmten,
Mich einzugruppier'n mit der Doppelbenamten -
Die Begegnung mit Dorothee-Cosima
Kam meiner Einfalt Segnung nah!

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