Luft

Verse für die Sanguiniker, denen man Luft, Frühling, Morgen, Kindheit zuordnet.
Die unbeschwert lustigen, formverliebt selbstgenügsamen Gedichte.
Hort der Sprachspiele und Massenalliterationen.

Sollte Ihnen ein hier eingereihtes Gedicht eher den anderen Kategorien Erde, Wasser oder Feuer entsprechen, bitte ich, mir eine Nachricht über www.hirnpoma.de zukommen zu lassen!

Allgäu & das zweihundertachte Gedicht

Großer Alpsee

Letztes Souvenir aus dem Allgäu.

Heuer im Gäu

Ein Call-Boy im Allgäu
Wo eh überall Heu
Rumliegt und schon immer lag
Denkt: "Bevor ich jetzt dumm frag
Nehm' ich mir 'nen neuen Ballen."
Heu gehört im Allgäu allen

Großer Alpsee & das zweihundertsiebte Gedicht

Großer Alpsee

"Zu hohe Blitzgefahr!" warnte mich ein Schulkind im Neopren. Andererseits: Gibt es stimmungsvollere Plätze für den Übertritt?

DieSeeLiebenden

Meine Seensucht suchte Ihresgleichen
Um seelig mit ihr um die Ufer zu streichen
Einander wandernd anzuseen
Beim Runden in Seekunden Dreh'n

Gemeinsam in die Wasser steigen
Und sich dem andren nasser zeigen

Schlosssaal Immenstadt & das zweihundertfünfte Gedicht

Schlosssaal Immenstadt

Die beeindruckenden Decken-Eindrücke vom Slam im Immenstädter Schlosssaal wirken nach:

Deckungskapital

Für meine bescheidene Renteneinzahlung
Bitte ich lieb um mehr Stuck und Bemalung
Von Alten- und Pflegeheim-, Krankenhausdecken!

Denn sollte ich dort dereinst zeitreich verrecken
Ängstigt mich, dass ich nur stur in weiße
Ödnis starre und denk: "Scheiße,
Hätt'st beizeiten du mehr eingezahlt
Für einen, der Decken bestuckt und bemalt!"

Balkonien & das hundertachtundneunzigste Gedicht

Aus Balkonien

Vom Balkon der erhöhten Maxvorstadt ins Netz gesetzt.

Zeugen der Dichtung

Ich habe mein Heim nicht über den Dächern
Sondern siedle bescheiden im Dache
Wo Vogelvisiten betäuben und krächern
Beobachtungszögerlich, was ich da mache ...
"Na, Gedichte, du Piepe! Und zwar über dich!"

Das Angesicht zu Angedicht
Behagt den frag'nden Vögeln nicht
Und solch Fokusse fürchtend, verpissen sie sich

Braunschweig & das hundertfünfundneunzigste Gedicht

Schloss-Arkaden Braunschweig

Für die einen ist es das pompöseste Einkaufszentrum der Welt, für die anderen ist es einfach Duplo: Die Schloss-Arkaden Braunschweig.

Das Schloss

Des Schlosses Tor ist aufgeschlossen!

Schon strömet das Fußvolk mit pilgernden Riten
Selig gewahr, dass die Herrn auf den Rossen
Über Braunschweig, Saturn und das Weltbild gebieten

Wie fiel Männer und Butlers hier verkehren!
Dort preist man Thalia, da segnet Apollo!
New Yorker Gesandte die Stadt heut beehren
Und mittenmang, schaut!, residiert Marc O'Polo!

Und mit Esprit, Nanu Nana
Besieht man, was kein Volk je sah!
Welch Pracht! Auf die kraft Ladenschluss
Man kurz entschlossen warten muss

Essenpresse & das hundertdreiundneunzigste Gedicht

WAZ-Artikel Poetry Tour

Bei den Heimgastspielen in Essen mit großem medialen Empfang überrascht worden.

Der Autor

Noch vernarbt vom Vertragen mit den Verlagen
Wird mit neuer Lektüre an Türen geleckt
Geklagt ob der Buchstaben, die fürs Buch starben

Er versteckt, dass er Verse mit Werbung vertaggt

Bielefeld & das hundertzweiundneunzigste Gedicht

Sparrenburg

An manchen Stellen sieht Bielefeld dann aus wie Bayern. Oder Schottland? Gibt's doch gar nicht.

Ginikön von Westostfalen

Ja, ganz ohne viel an der Welt rum zu dreh'n
Kann jeder die Liebe in Bielefeld seh'n
Das fällt dir nicht leicht oder fällt dir gar schwer?
... Debilefeld macht auch was her!

Bad Tölz & das hundertneunzigste Gedicht

Der Bulle von Tölz

Sicherlich nicht das Schönste an Bad Tölz, aber von der Stadt irgendwie zum Wichtigsten erkoren: Der Bulle von Tölz. Hier eines der Denkmäler.

Bob, der Bademeister (Stölz & Vorurteil)

Er ist's, dem die Welt oft ins Schwimmen gerät
Wenn er zur Bestimmung der Buchstaben späht
Auf das Meer eines Striche- und Bogengerölls
"Da vorn das ist ... Bauklotz?! Vielleicht auch Bad Tölz?"

Fürstenfeldbruck & das hundertachtundachtzigste Gedicht

Gartentage Fürstenfeldbruck

Feste Größe im Rock'n'Roll-Kalender: die Gartentage Fürstenfeldbruck.

Am Fürstenfeldbruck

In einer nach Hochadel dürstenden Welt
Der Bauer die Felder der Fürsten bestellt
Dass sie gut gedeih'n bis zur baldigen Ernte
Dann kappt man jed' Sprössling, drischt jene entfernte
Brut der Herr'n vom hohen Stand
(gehätschelt von der rohen Hand)
Zu Brei, verpackt sie fei - und guck:
Grad fährt 'ne Ladung übers Bruck!

Wendelstein & das hundertsechsundachtzigste Gedicht

Wendelstein

Wendelstein, Mainstreet. Und wieso hörst du jetzt mit alldem auf?

Im Rückzug

Wandeln oder Wandern?
Mein Plan ward der der andern

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