Wasser

Verse für die Phlegmatiker, denen man Wasser, Winter, Nacht, Baby- und Greisenalter zuordnet.
Die beschreibenden und erzählenden Gedichte.
Von der Naturlyrik bis zu allen Längenvarianten der Ballade.

Sollte Ihnen ein hier eingereihtes Gedicht eher den anderen Kategorien Erde, Luft oder Feuer entsprechen, bitte ich, mir eine Nachricht über www.hirnpoma.de zukommen zu lassen!

Oryx & das neunhundertsechsundfünfzigste Gedicht

Oryx im Etosha Nationalpark

In Afrika

Im gelbenen Güld
Auf erdlichtem Röten
Sind allsam befüllt
Das mäandernde Flöten
Und Zirpen eines Kontinents

Ist paradiesnahtig
Der Überfluss fremd

Doch nabelschnurartig
Und ahnungsenthemmt
Verzock' ich den Resthauch von Abers und Wenns

Gabelracke & das neunhundertvierundfünfzigste Gedicht

Gabelracke im Etosha Park

Bienenfresser et al.

Ich knie nieder (immer wieder)
Vor der Zierde der Gefieder
Es ist der Traum von Wattebauschen
Mit ihrer Konsistenz zu tauschen

Normale Feder
Kann ja jeder
Doch was sie erst zur Gabe macht
Ist samtigweiche Farbenpracht

Hornrabe & das neunhunderteinundfünfzigste Gedicht

Hornrabe

Der Hornrabe als Fotomotiv

Die Erhabenheit des Raben
Mit Fratzigkeit etwas zu mildern
Soviel Understatement zu haben
Beschert ihm Kaskaden an Bildern

Kazile Island Lodge & das neunhundertfünfzigste Gedicht

Kazile Island Lodge am Kwando

Tented Camping

Wo der Strom fehlt, gibt es die meisten Geräusche -
Pfeift ein nächtlicher Vogel, ist's ein Frosch? Nun, ich täusche
Mich gern hinein ins Unbedarftsein,
Werd' mir Deutungen von der Exotik entleih'n:
Dort schnauft grad ein Hippo, dort heult die Hyäne,
Dort raschelt des Löwen vergoldete Mähne,
Verstummt im Schrei ein Beutetier ...

So deute ich das Dunkel mir
Und dämm're in dies Hörspiel hin,
Bis dass ich zugehörig bin.

Am Morgen lässt Generatorenbrummen
Alle Verbundenheit wieder verstummen.

Chobebewohner & das neunhundertneunundvierzigste Gedicht

Hippos im Kwando River

Hippothese

Das Hippo liebt kein Pipapo –
Die Hippen posen anderswo.
Denn bei solch BMI-Niveau
Ist tags flanieren ein No-Go!

Drum tippelt es erst nachts ins Gras,
Nach siebzehn Stunden Badespaß,
Eingedippt bis zu der Nas' –
Ein Hippoleben lang. Das war's.

KÜStenKArneval & das neunhundertsiebenundvierzigste Gedicht

Flug nach Swakopmund

Nach der Unabhängigkeit

Ich steh' an einer Plüschbar
Vom Skakopmunder Küska
Am Rande des Verstands

Hier, wo sich alte Zeiten
Ein kleines Jetzt bereiten
Im Schoß verlor'nen Lands

Das, was aus alten Bauten
Die Einstigen beschauten
Ruft scheu noch sein Helau

Ein Stückchen Nordseebade
Im Glück der Maskerade ...

Entplüscht es nicht zu rau!

Etoshapfanne & das neunhundertdreiundvierzigste Gedicht

Etoshapfanne

Etoshapfanne

Greift die Weite nicht mehr breiter
Geht es an den Seiten weiter

Mit dem voll entleerten Feld
Misst sich nur das Himmelszelt

Strauß & das neunhunderteinundvierzigste Gedicht

Vogelstrauß an der Ausers Lodge

Vogelstrauß

Natürlich fliegt der Vogelstrauß
Und sieht dabei viel nobler aus
Als Biologen ahnen

Doch zieht er bislang unentdeckt
Und wissenschaftlich inkorrekt
Am Himmel seine Bahnen

Wenn er die Stummelflügel weitet
Und lügnerisch durchs Umland gleitet
Zerrüttet er als "wenig klug"
Das Wissen übern Vogelflug

Und weil das auch die Lehre checkt
Bleibt solche Flugkunst unentdeckt

Sossusfly & das neunhundertachtunddreißigste Gedicht

Flug über die Namib

Wüstenblick

Winde schaben die Konturen
Schatten werfen die Schraffuren
Und erteil'n ihre Lehrstunde Geometrie
Büsche tüpfeln Kleckskontraste
Gott drückt die Beleuchtungstaste
Zur Sonnenstrahlneigungsgradfarbsymphonie

Und am Ende ist alles nur, alles nur Sand
Ein jegliches Leben verdunstender Strand

Impalas & das neunhundertsiebenunddreißigste Gedicht

Impalas im Chobe Nationalpark

Die gewöhnlichen Felle

Die gewöhnlichen Felle
Provozier'n keine Welle
Sind nicht mal den Druck eines Auslösers wert

Die Geschöpfe der Masse
Aus dem Graufeld der Klasse
Sind der Abstand zu Dingen, um die man sich schert

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