Feuer

Verse für die Choleriker, denen man Feuer, Sommer, Mittag und die Adoleszenz zuordnet.
Die appellativen und derben Gedichte.
Vom Schmägedicht bis zur Gossenlyrik. Auch mit einem Gedicht von Julia Engelmann, von mir selbst geschrieben.

Sollte Ihnen ein hier eingereihtes Gedicht eher den anderen Kategorien Erde, Luft oder Wasser entsprechen, bitte ich, mir eine Nachricht über www.hirnpoma.de zukommen zu lassen!

Luxemburger Bahnhofshimmel & das sechshundertvierundsiebzigste Gedicht

Luxemburger Bahnhofshimmel

Das Sein bestimmt das Selbstbewusstsein

Als höllisches Tier am Halleschen Tor
Kommst du dir völlig nutzlos vor

London Callin' & das sechshundertsiebzigste Gedicht

Von der Tate Modern

Nadelöhr der Anglikanischen Kirche

Patam! Pappatann! schallt Londons U-Bahn –
Kann man dann dort denn nie in Ruh' fahr'n?
"Herr, bedeutet Fortbewegung
Hier jed' Wort Hinfortzerfegung?!"
"Was? Ich hab Dich nicht verstanden!?"
This is how it goes in London ...

Tate Modern & das sechshundertsechsundsechzigste Gedicht

Tate Modern

666

Lass unsrer Körper Rohheit noch weiter vergröbern
In Stumpfheit und Dumpfen akribischstens stöbern
Unsre Eintönigkeit soll vernichtender wüten
Und fortwährend nur das Entsetzlichste brüten

Uns verfinstert die Schwärze von Abgrund und Fäule
Das Schnauben der apokalyptischen Gäule
Wir woll'n rücksichtslos jedweden Zustand zerstören
Und uns dem Ruin wie dem Abgrund verschwören

Unser katastrophales Dahinvegetieren
Wird tödliche Unruhe kontaminieren
Und den tödlichen Wahn, auf dem lässig wir gleiten
Besprenkeln bald Gehässigkeiten

Wir sind von neuem Unglück erschütterte Wesen
Von Qualen und Fürchterlichkeiten erlesen
Anstatt zerbrechlich woll'n wir nun verbrecherisch sein
Und Widerwärtigkeiten spei'n

Von verzagenden Balken ward unlängst berichtet
Die grundlos von Armut zugrunde gerichtet
Man beklagt sich bei uns sichtlich entrüstet: "Warum?"
Drum.

London & das sechshundertfünfundsechzigste Gedicht

London Portobello Road

Lait Roi, c'est moi

Werte Melker vom Trafalgar,
Melkerinnen wie auch Bälger,
Meutert ihr, sperr' ich der Kuh
Heute noch den Euter zu!

Goldegg & das sechshundertachtundfünfzigste Gedicht

Goldegg

Und das im Land der Stänkerei!

Upps, dit wird'ma jetz zu vülle!
Vor Idylle schon ganz knülle
Kann ich hier beim besten Willen
Meinen Durst nach Wut nicht stillen

Heimlich macht sich Heim'ligkeit
Bestens vorbereitet breit
Tilgt jed' Ansporn, Zorn zu fühlen
Bügelt mich statt aufzuwühlen

Ammersee Südspitze & das sechshundertsiebenundfünfzigste Gedicht

Ammersee Südspitze

Der Kuss

"Hilf mir! Hilf!", rief's aus dem Schilf
"Ich bin 'ne verwunsch'ne Milf!
Nur ein Kuss kann mich erlösen
Von dem Fluch, der einem bösen
Zauberer dereinst entfuhr!"

Ich besann mich, rief retour:
"Böte ich um deiner Nöte
Meine Lippen dar dir, Kröte
Wäre es nicht nachgerade
Um den raren Zauber schade
Der dem Ufer innewohnt?

Wie würd' uns solch Schritt gelohnt
Sagte ich: 'Okay, da helf i!'?
Zur Erinn'rung gäb's ein Selfie -
Doch beraubt wär dieser Platz
Um den insgeheimen Schatz!"

Und leicht mäulig durchheulte die Halme ein Wind ...
Doch wir wissen jetzt, wo wir uns finden, mein Kind!

Werksviertel Ostbahnhof & das sechshundertfünfundfünfzigste Gedicht

FNY-Festival Werksviertel Ostbahnhof

... und ein zweites Stück vom sich allmählich andeutenden dreizehnten Marilyn's Army Album!

Nächte, die die Welt verschlechtern

Ich bin in deinem Umkreis
Sicher nicht so gern wie du
Richtig wär's, zu flüchten
Nur ich komme nicht dazu
In den Nächten, die die Welt verschlechtern

Alles geht von selbst dahin
Während ich verdächtig unverdächtig bin

Refr.: Und in diesen Nächten fehlt's an Sonnenschein
Doch ich mag, wenn der Tag sagt: Gut, dass mal wer nachhakt
Dieser Punkt ist mein!
In Nächte, die die Welt verschlechtern
Rutsch ich zwanghaft rein
Doch ich mag, wenn der Tag sagt: Gut, dass mal wer nachhakt
Dieser Punkt ist mein! Nur noch mal nachzähl'n ...

Wir taumeln und wir stolpern
Und wir scheuen uns vor Halt
Der Nachwuchs flüstert zärtlich:
Seid ihr dafür nicht zu alt?

Für Nächte, die die Welt verschlechtern

Alles geht von selbst dahin
Während ich verdächtig unverdächtig bin

Dickhäuter & das sechshundertfünfzigste Gedicht

Marilyn's Army ist in der Sammelphase neuer Songs für ein weiteres Album. Daher wird ein Teil meiner Textproduktion mal wieder in die Gefilde der Songlyrics eintauchen. Hier der erste fertige Song.

Zeit zu schreien

Versickern der Motivation
Ausgetrickst um deinen Lohn - wart!
Der Kummer ums letzte Detail
In der Summe echt nicht so geil - wart!

Noch bleibt Zeit zu schreien

Ein Triumphgeheul, das irritiert
Bleib desinteressiert und wart!

Wehrlos schleichst du zum letzten Gefecht
Denn nicht einer der Scheine war echt - wart!

Und jeder stellt, was er mal war
Nur noch abgeschmackt abwägend dar - wart!

Der Abstand ist gewährt
Ein Abseits, das dich ehrt - wart!

Refr.: Denn wie lang auch die Quoten die Chancen von dir nicht versteh'n
Es bleibt Zeit zu schreien
Und wie lang die Idioten ihr Beifallgetöse auch deh'n
Es bleibt Zeit zu schreien
Miese Quoten und auch die Idioten
Werd'n mit Sicherheit niemals verboten
Aber uns bleibt die Zeit, um zu schreien: Nein

Heritage Hotel & das sechshundertachtundvierzigste Gedicht

Taj Lake Palace

Umsatteln

Wird dir zum Ballast der Palast deiner Träume
Dann mach doch auf Gastwirt - vermiet ein paar Räume!

Qutb Minar & das sechshundertsiebenundvierzigste Gedicht

Qutb Minar

Sightseeing

Alte Türme, Altertümer
Stürme ich in ungestümer
"Gibt ja noch so viel zu sehen!"-Mission

Was Jahrhunderte erbauten
Zählt nun zum bereits Beschauten

Auf zur nächsten Attraktion!

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