Feuer

Verse für die Choleriker, denen man Feuer, Sommer, Mittag und die Adoleszenz zuordnet.
Die appellativen und derben Gedichte.
Vom Schmägedicht bis zur Gossenlyrik. Auch mit einem Gedicht von Julia Engelmann, von mir selbst geschrieben.

Sollte Ihnen ein hier eingereihtes Gedicht eher den anderen Kategorien Erde, Luft oder Wasser entsprechen, bitte ich, mir eine Nachricht über www.hirnpoma.de zukommen zu lassen!

Vancouver revisited & das neunhundertfünfundachtzigste Gedicht

Vancouver Panorama

Brüste

Der zarte Schwung nebulös zielforschen Willens
Formt die rosig ins Licht stier'nde Jungfrauenbrust

Noch zärtelt die Trainingselevin des Stillens
Mit der allseitig plump auf sie strömenden Lust

Doch Säuglingsdurst wird nach den Sprösslingen schnappen
In den Zwangsruhepausen des Liebhaberwahns

Und Irdisches fängt sich im schmutzscheuen Wappen
Und versprengt die Zerbrechlichkeit des Porzellans

Schon maßt's mich an, hier einzugreifen
Als Ranger für das, was des Schutzes bedarf

Nur bin ich für Gerechtigkeiten
Auf all die Zerstörung ja selbst viel zu scharf

Botswana revisited & das neunhundertdreiundachtzigste Gedicht

Wildwechsel in Botswana

Den jungen SlammerInnen ins lesebuch für die oberstufe (oder: An die - eventuell - Nachgeborenen)

Bleibt hart, bleibt hart am Reimprimat!
Und treibt's mit dem Imperatösen!
Nach dieser Art beschreibt uns zart
Die noch zu bereibenden Mösen!

Abu Dhabi revisited & das neunhundertachtzigste Gedicht

Abu Dhabi Stadtstrand

Der Entertainer

Du starbst nach 'nem Auftritt, im Billighotel
Gekrümmt auf 'ner toten Matratze
Die fremde Umgebung verzeichnete grell
Den finalen Versuch einer Fratze

Du starbst nach 'nem Auftritt, im Billighotel
In allem zu fern von Zuhause
Die Show war vom Ansatz hoch professionell
Und du hieltst das Niveau bis zur Pause

Du starbst nach 'nem Auftritt, im Billighotel
Neues Publikum starrt durch die Tür
Es musste so kommen, doch kam's dann sehr schnell
Und im Raum steht die Frage "Wofür?"

Chicago revisited & das neunhundertsechsundsiebzigste Gedicht

Chicago Straßenflucht mit U-Bahn

Ripostegedicht zu "Erinnerung an die Marie A." von B. Brecht

Erinnerung an den Bertolt B.

Es war nicht September, er war auch kein Sommer
Auch war er zu sehr in sich selbst verliebt (Komma)
Um mir irgendnäh're Beachtung zu schenken
Da musst er die Fakten in Lyrik ertränken

Nie war ihm all das Angefasse
Nur Fron triebgesteuerter Profanität
Alles half der Befreiung der Arbeiterklasse
Die ihn angeheuert als Verse-Athlet

So bölkte er, als er mein Höschen entfernte
"Bauer auf, zur Pflaumenernte!"
Bei dem Brecht-Techtelmechtel erkannt ich zu spät
Seinen Fetisch proletischer Fertilität

Sieben Kinder!? Bertolt, ernsthaft: sieben!?
Es ist wie erwartbar, bei einem geblieben
Denn mehr gab trotz Geschlechtsverkehr
Mein Job als Stewardess nicht her ...

Oh, ich wär ihm als Näherin lieber gewesen
Ein Zwangslieferant sozialistischer Thesen
Unser Liebesnest hat er dann ländlich geschildert
Und mit einer Wolke noch schwülstig bebildert

Nun, das einzige Luftspiel - ich erwähn es mal kurz
War ein mir beim Geschlechtsakt entglittener Furz
Über den, lacht' er, müsst' er doch irgendwas schreiben ...
Damals hoffte ich noch, Bertolt, du ließest es bleiben!

Juli-Eis & das neunhundertdreiundsiebzigste Gedicht

Juli Eisreste in Südtirol

Outdoorwear oder Der mit dem Wolf skint (Sterben in den Bergen II)

Hans, du Wolfshaut!
Dir vertrauten:
All die noch nicht Aufgetauten.

Pericolo & das neunhundertzweiundsiebzigste Gedicht

Sterben in den Bergen (und eine Frage zur Nachlassverwaltung)

Wenn ich mit zerborst'nem Rückgrat
mir erspar die Gondelrückfahrt
Könnte sie – sollt ich so sterben
meine Braut als Hinfahrt erben?

Suldenbachwasserfall & das neunhunderteinundsiebzigste Gedicht

Suldenbachwasserfall an der Hängebrücke

27% Regenwahrscheinlichkeit

Scheppt auf einen großen Haufen
Apps, die uns für doof verkaufen!

Lasst euch von lokalen Seppeln
Auf die alte Art verappeln!

Tabaretta & das neunhundertachtundsechzigste Gedicht

Blick auf den Ortler

Wegzehrer

Auf den Pfiff vom Murmeltier
Griff ich zu dem Urquell-Bier
Durch der Schluchten Schlund zu laufen
Ist kein schlechter Grund zum Saufen

Bergsteiger & das neunhundertsiebenundsechzigste Gedicht

Standfeste Kuh in Südtirol

Der Weg nach oben

In der Nabelschnur des Mutes
Stockt nun alle Blutzufuhr
Jeder Ahnung schwant nichts Gutes
Rundherum droht Absturz pur

Und kein Schritt lässt Dich passieren
Und Durchlitt'nes ignorieren
Eins nur hilft dich anzutreiben:
Deine Angst hier steh'nzubleiben

Ortler & das neunhundertsechsundsechzigste Gedicht

Ortler Normalrouteeinstieg

An für Sich(t)

... nur für Sportler ist der Ortler

Doch sobald die Nebelschwaden
Seinen Gipfel blickdicht baden
Ist der Berg, kaum zu verhehlen
Nur für Blinde zu empfehlen

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