Feuer

Verse für die Choleriker, denen man Feuer, Sommer, Mittag und die Adoleszenz zuordnet.
Die appellativen und derben Gedichte.
Vom Schmägedicht bis zur Gossenlyrik. Auch mit einem Gedicht von Julia Engelmann, von mir selbst geschrieben.

Sollte Ihnen ein hier eingereihtes Gedicht eher den anderen Kategorien Erde, Luft oder Wasser entsprechen, bitte ich, mir eine Nachricht über www.hirnpoma.de zukommen zu lassen!

Isar & das eintausendzweihundertdreiunddreißigste Gedicht

Am Isarufer bei Thalkirchen

Der alte Fluss

Nun, mir scheint, du bist noch einmal träger geworden
Und ich denke, ich kann das versteh'n.
Nach oben ist Süden und unten ist Norden,
So lang sie die Karte nicht dreh'n.

Aber neuerdings schreit es, man müsse entscheiden,
Ob dein Süden sich richtig verhält.
Für irgendwen nimmst du klammheimlich Partei, wenn
Du sagst, das sei nicht deine Welt.

Du kannst nicht einfach durch zwischen Osten und Westen,
Weil du meinst, das seist du so gewohnt.
Die halten sich nicht nur zum Spaß für die Besten.
Man hat dich sehr lang schon geschont.

Und nun hast du den Drive für die Ufer verloren
Und du hoffst, man wird dich überseh'n,
Wenn Irrtumsimmune nach neuem Plan bohren.
Ich denke, ich kann das versteh'n.

Wachwechsel & das eintausendzweihundertzweiunddreißigste Gedicht

Grünfink

Flüchtiges Gedicht

Ein eingefang'nes Hirngespinst sind dieses Verses Zeilen,
Auf denen die Gedanken nun zur Anprobe verweilen.

Vermag es deinem Spiegelbild heut' Stimmigkeit verleihen,
So denke dran, das Hirngespinst beizeiten zu befreien!

Das eintausendzweihundertachtundzwanzigste Gedicht

26.11. Ostfriedhof / Rudolf Klötgen

... habe ich in das Grab meines Vaters gelegt.

Kulturufer & das eintausendzweihundertsechsundzwanzigste Gedicht

Kulturufer Bingen / Industriekran

Praktikum

Klar, möchte ich ganz oben sein!
Doch erst ein Jahr lang proben?! Nein.

Niederwald & das eintausendzweihundertfünfundzwanzigste Gedicht

Rüdesheim Gondelbahn zum Niederwalddenkmal

Der Sog der Romantik

Dem samtigweichen Nussbaumschatten,
Unter mildgrünfrisch wachsigen Früchten,
Kann niemand bloß Besuch abstatten -
Jeder fühlt sich bemüßigt zu dichten!

Oh, stillschweigend Sog der Romantik in Gärten,
In Dir willt die Kraft deiner Früchte Erhärten!

Prato della Valle & das eintausendzweihundertneunzehnte Gedicht

Der Prato della Valle in Padua

Neue Hygiene

Ist dies nun der Brauch einer Hilflosigkeit,
Ein flötender Anflug von Wut?
Ist hier wer zu weiteren Schritten bereit
Und heißt man sie nötig, gar gut?

Vom Abi ermächtigt, auch alles zu sagen,
Stolziert man in alle Arenen hinein,
Doch kann keine Meinung im Plural ertragen,
Plärrt bockig, man muss sich "von denen" befrei'n.

Ist dies nun der Brauch einer Hilflosigkeit,
Ein flötender Anflug von Wut?
Ist hier wer zu weiteren Schritten bereit
Und heißt man sie nötig, gar gut?

Piazza della Frutta & das eintausendzweihundertfünfzehnte Gedicht

Eingang zum Piazza della Frutta Padua

Erstes Versgelium der Amazoner

Ob Mangold oder Mobilephone -
Das Angebot auf Amazon
Ist, Gottlob, ohne Rahmen!
Das "Ich bestelle, wo ich wohn'!"
Eint unsre Beichtstuhl-Religion.
Dank Dir, Alexa, Amen.

All we ever wanted ... & das eintausendzweihundertdreizehnte Gedicht

Ausstellung im MamBo Bologna u.a. zur Bombardierung des Bikini Atolls

Bikini

Das, was das Paradies zerstörte,
Darf längst im Alltäglichen killen.

Da schwillt als Altlast das Empörte -
Belebt den Wiederwiderwillen.

Padua & das eintausendzweihundertzwölfte Gedicht

Die Kuppeln der Abbazia di Santa Giustina in Padua

Der Po

Statt der Po-Ebene mag ich das Backige preisen,
Das Bettfirmament eines schönen Popos!
Ganz im Schwindel vom sündigen Geierblickkreisen
Vor dem Lob-Zölibat deines strengen "Soso!"s

Geschlechterttürme & das eintausendzweihundertundvierte Gedicht

Die zwei Türme von Bologna

Der Kükenmuser

Wir wollen in Würde den Bruderhahn schreddern
Als Prälaten pragmatischer Liebe,
Uns nicht mehr in frommen Gedanken verheddern,
Als wenn uns ein Schuldasyl bliebe!

Wir haben der Duldsamkeit Segen erklärt -
Und stell'n ihn aus Coolness in Frage.
Wenn Unredlichkeit uns bald nicht mehr ernährt,
Verbessert das nicht unsre Lage!

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