Bad Bentheim

13.11.2021 Bad Bentheim, Familiengeburtstagsfeier

Gummibäume & das eintausendneunhundertzweiundfünfzigste Gedicht

Reifenhalde in der Nähe vom Waldseiter Hof

Die adventlichen Müllsammler

Der Marabu ist mein Begleiter
Beim Schreiten durch den Müll.
Wir sind umwolkt von Futterneid, ver-
Meiden aber still
Und schweigend, hier Formen der Missgunst zu zeigen -
Uns eint wie entbrüdert, die Kunst abzuzweigen
Von dem, was hierher abgemüllt
Und unsre simplen Mägen füllt,
Seit Bissenwissen uns umweht,
Von dem, was andren obsolet.

Wir teilen als glücklose Stelzvögel hier
Die Früchte der feuchtwarmen Zone.

Uns kümmert nicht mehr, ob da Mensch oder Tier
Ist fremderleuts Herrgottes Sohne.

Teichanrainer 2 & das eintausendneunhundertvierunddreißigste Gedicht

Am Gänseteich vom Waldseiter Hof Bad Bentheim

Gänseklein zwei: Gans schön schlagfertig

Grad im Regen scheint die graue Gans
Ganz asphalten beim Guck in die Luft.
Dann quatscht das Grün watschend von Nicht-Relevanz
Und die Leiter des Himmels verpufft.

Teichanrainer 1 & das eintausendneunhundertdreiunddreißigste Gedicht

Am Gänseteich vom Waldseiter Hof Bad Bentheim

Gänseklein eins: Gans schön beliebt

Sobald Schnee fällt, wird die weiße Gans
Ganz stolz auf den Schnabel wie Füße.
Kürt dich erst des Gleichtons Dominanz,
Verliert das Erreichte an Süße!

Burg Bentheim & das eintausendneunhundertzweiunddreißigste Gedicht

Burg Bentheim und Bismarck-Statue

Auf Lösungen!

Ich habe heut eine sehr schöne Idee
Aufgelöst in Alkohol,
Dessen Drang nach Zerstörung ich schlecht widersteh,
Ruft irgendwo ein Vers: „Zum Wohl!“

Es blieb bloß ein Rest von Rosinenteilgröße,
Umsudelt von keimigen Seim.
Mich schämte so sehr ob der Farce seiner Blöße,
Dass ich mir erspart jeden weiteren Reim!

Rapsiges Herbstidyll & das eintausendneunhunderteinunddreißigste Gedicht

Rapsfeld bei Bad Bentheim

Landei

Es gibt Orte, da bleiben betrübende Leute
Ganz ernsthaft ihr Leben lang wohnen.
Die schütteln den Kopf, wenn die Lebenszeit meutert:
„Ich will mich mal irgendwann lohnen!“

Es gibt Orte, die saugen sich alle Bedeutung
Aus früh überlass‘nem Gebein.
Es gibt Orte, da wird man geboren als Beute -

Doch man ist, wenn man‘s fort schafft: allein.

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