In einem Restaurant mit Punkmusik gediegen zu speisen -
Ich will nie wieder sagen, nichts hätt‘ sich bewegt!
Ja, mag sein: Auf uns nicht tief bewegende Weisen -
Dennoch wird Nicht-Erwartbares längstens gepflegt.
Und die Welt trägt Tattoos , färbt sich wild ihre Haare,
Tippelt Schritte, die ich Tolldreister niemals gewagt!
Ich seh‘s aus dem Sumpf altvergangener Jahre,
Verstreue mein „Ich hab‘s ja immer gesagt!“.
Aber nirgends heißt‘s: „Interessant, lass ma hören!“ -
Unsre früheren Kämpfe, sie bleiben perdu.
Wir wollten einst, können heute: nur stören.
Die Ruinen ewiger Bauten, sie schwimmen
Im Strom der Zeit dahin.
Er stiehlt Silhouetten, lässt Highlights verdimmen,
Nimmt dem Festungswall einstigen Sinn.
Einst war hier eine Stadt mit gleichem Namen.
Ich mag nicht nach Kirchtürmen fragen -
Wann die alten verschwanden, wo die neuen herkamen
Und was die Historiker sagen.
Die Vergänglichkeit nagt an uns Kindern geschwinder
Und wir suchen Erlösung in Mauern.
Doch scheppert der Schlussgong nur etwas gelinder,
Denn nichts wird uns lang überdauern.
Stetig stimmt, dass der Frühling an Tempo gewinnt,
Mit dem Düfte und Farben verblassen,
Dass die längeren Tage die kürzeren sind -
Schon bei Sonnenaufgang uns verlassen.
Verweile Moment, du bist so schön!
Was sich wünschen ließ, muss man nun flehen.
Einst fröhlicher Sang schlurft dahin zum Gestöhn ...
Woher stammte dein Krieg, dir stünd' bald ein Gewinn zu? -
Zur Siegesverkündung horcht' ganz genau hin: du -
Und warfst, lang Verarschter, dich sehnlich in Schale -
Jeder Burgaufstieg japst sich in mir zur Gewissheit:
Das war jetzt wahrscheinlich das vorletzte Mal!
Vom Tal hoch, ein präherzinfarktischer Schiss schreit ...
Ohje, dein Geächze klingt heut schon final!
Eiskalt fräst in Schläfen und Nacken der Schweiß sich -
Da merkst du Cretin: Du bist längst nicht mehr 30,
Doch hängst pubertär dich in viel zu viel rein!
Wenn alles jäh abstürzt, dann soll's halt so sein ...
Du kannst diese Stadt höchstens einmal noch retten -
Das reicht keiner Welt, diesen Braten zu fetten!
Und all dein Geschaff'nes wird so rasch vergeh'n ...
Ach, bewahrt mich
Vor der Gram, sich
Für gutgemeintes
Schlecht Gemachtes
Provokant nicht zu bedanken
Bei all den treu mir zugewandten
Anverwandten und Bekannten!
Zu der zunehmend hilflosen Lähmung
Setzt man oftmals sich selber noch Schranken.
Ungewahr jeder eig'nen Beschämung
Keift sich ein als Lärm entfachtes
Nicht Bedachtes
Raus, schon scheint es,
Ein vermeintes
Lebensleid stimmt unversöhnt -